Zukunftsfähiges Handeln: Handlungsorientierte Konzepte, die sich über mehrere Jahre hinweg verstetigen, fördern den Bekanntheitsgrad des Themas (vgl. Harald Welzer/Stiftung Futurzwei/Transformationsdesign). Handlungsperspektiven im Alltag schaffen Reallabore. So entstehen Möglichkeitsräume, die zur Bewusstseinsbildung beitragen. Chancen, Risiken und Interaktion zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft werden sichtbar, Elfenbeinturm-Diskussionen beendet.
Um die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zu fördern, bedarf es daher konkreter Handlungsperspektiven, wie sie z.B. mit „Mein Grundeinkommen“ und dem Leipziger Lindentaler aufgezeigt werden. Auch Aktivitäten von Susanne Wiest führten zum öffentlichen Diskurs, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern.
Besondere Anstrengungen in Niedersachsen erforderlich
Im Ländervergleich wird sichtbar, dass „Mein Grundeinkommen“, die Petitionen und der Bekanntheitsgrad von Susanne Wiest ihr Echo im Internet fanden: In Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg wurde in der Vergangenheit häufig nach dem Begriff „bedingungsloses Grundeinkommen“ gesucht.
Oben beschriebene Erfolgskonzepte lassen sich auf Länder, Städte und Gemeinden übertragen oder es sollten neue Formate zur Realisierung gefunden werden. Innovative Bürgermeister, z.B. von Gemeinden, die unter Landflucht und Schrumpfung leiden, könnten sich zum Grundeinkommen-Gebiet erklären und Wachstumsimpulse erhalten.
Die dauerhafte Finanzierung des Grundeinkommens erfolgt im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft: Das lässt sich in ökonomischen Forschungslabors in regionalen Netzwerken (Verwaltung, Unternehmen, Initiativen, Vereine) erproben, verdichten und überregional ausweiten. Pilotprojekte könnten in Städten und Gemeinden initiiert werden, ohne Steuern und Abgaben ändern zu müssen, z.B. mit Herausgabe eines Gutscheinsystems im elektronischen Zahlungsverkehr.
Der Weg ist das Ziel
Entscheidend dabei ist das WIE – die Art und Weise, wie Projekte realisiert werden, wie der Alltag in Wirtschaft und Gesellschaft gelebt wird. Der Weg ist das Ziel in der Grundeinkommstadt Hannover.
Gert Schmidt, der sich in Hannover mit Lösungen zur Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft beschäftigt, u.a. in der Bauteilbörse Hannover und Upcyclingbörse Hannover des gemeinnützigen Vereins Glocksee Bauhaus.